Geboren 1961 in Zagreb. Studium an der Philosophischen Fakultät von Zagreb. Derzeit Gymnasiallehrer für Kroatisch. Zahlreiche Publikationen in kroatischen Zeitschriften wie in „Polet “, „Studentski list“, „Pitanja “, „Oko “, „Quorum “, „Plima “, „Evropski glasnik “ und „Torpedo “. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt, u. a. ins Englische, Italienische, Polnische, Spanische, Slowenische, Ukrainische, Montenegrinische.
- Walt Disneys Mausefalle, Folio Verlag, 1999
- Engel im Abseits, Folio Verlag, 2000
- Der Tod des Madchens mit den Schwefelholzchen, Folio Vrlag, 2003
- Die Kinder von Patras, Folio Verlag, 2006
- Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr, Folio Verlag, 2012
Hinreißend erzählt Zoran Feric in seinem neuen Buch „In der Einsamkeit nahe dem Meer“ von einer verlorenen Sommerwelt in Kroatien.
Von Norbert Mappes-Niediek / Frankfurter Rundschau
Leseprobe zu: Zoran Feric: Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr / Roman / Aus dem Kroatischen von Klaus Detlef Olof / Folio Verlag, Wien / 480 Seiten
Die ehemalige Klasse eines Zagreber Gymnasiums trifft nach Jahren zusammen, um ihre Abiturfahrt zu wiederholen. Die "Tramuntana", ein Motorschiff, führt die mittlerweile Mittsechziger ein zweites Mal der dalmatinischen Küste entlang.
In zahlreichen Rückblenden erzählt die Hauptfigur, der ebenfalls an Bord befindliche Gynäkologe Tihomir Romar, seine Lebensgeschichte. Im Zentrum steht dabei die fatale Liebesbeziehung zu seiner einstigen Mitschülerin Senka, die beinahe zerstörerische Dimensionen annimmt und für drei Menschen zur Hölle auf Erden wird.
Zoran Feric zeichnet ein ironisches Sittenbild der goldenen Jugend im Tito-Jugoslawien, Abkömmlinge einer neuen privilegierten Klasse, deren Pubertät mehr von den Auswirkungen der sexuellen denn der sozialen Revolution geprägt ist. Die zweite Abiturfahrt spült alte Beziehungsgeflechte wieder hoch, vergessen geglaubte pubertäre Verhaltensmuster paaren sich mit aufkeimender Senilität.
ZORAN FERIĆ
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Die zeitgenössische Literatur hat freilich einige Errungenschaften des Modernismus bewahrt, aber auch ihr starkes gesellschaftliches Interesse zeigt sich erneut. Und so pflegen die zeitgenössischen Schriftsteller aus unterschiedlicher Perspektive dieses gesellschaftliche Interesse: Jonathan Franzen die familiären Beziehungen im konkreten gesellschaftlichen Kontext, Ingo Schulze den Übergang in Russland und Deutschland, Jurij Andruchowytsch die gesellschaftliche Situation in der Ukraine, Andrej Nikolaidis die Besonderheit des montenegrinischen Kontextes, was Robert Perišić mit seinem Roman und seinen Erzählungen für Kroatien leistet.
Von Sabine Berking
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Je weiter man in diesem Buch liest, desto mehr wandeln sich die Worte zu Bildern, zu einem schön-schaurigen Film, wie ihn Regisseure der Nouvelle Vague, ein Chabrol oder Truffaut etwa, hätten drehen können, mit einem gealterten Michel Piccoli oder einer Jeanne Moreau in den Hauptrollen. Die Szenerie ist wahrlich filmreif, wobei wir nicht an der Côte d’Azur oder in Paris, sondern in Zagreb und an der kroatischen Adria sind."
Zoran Ferić: „Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr“. Roman. Folio Verlag
Ein Museum in Zagreb zeigt, was von der Liebe übrig blieb.
Nur wenige Kilometer von der Stadt Korčula entfernt, am östlichen Ufer der gleichnamigen Insel, liegt das Dorf Lumbarda. Vor mehr als zweitausend Jahren war Lumbarda eine Gemeinde der griechischen Kolonie der Insel Vis.
Im Jahr 1877 entdeckten Archäologen in Lumbarda eine antike Steinschnitzerei, das als Lumbarda-Psephisma bekannt wurde.
Bisher wurden sechs Werke Miroslav Krležas ins Französische übersetzt, und zwar: „Beisetzung in Theresienburg“ (Novellen, Edition de Minuit, in der Übersetzung von Antun Polanšćak mit einem Vorwort von Léon Pierre Quint, Paris 1956), „Die Rückkehr des Filip Latinovicz“ (Roman, herausgegeben von Calman, Lévy, in der Übersetzung von Mila Đorđević und Clara Malraux, Paris 1957), „Das Bankett von Blitwien“ (Roman, herausgegeben von Calman-Lévy, in der Übersetzung von Mauricette Beguitch, Paris 1964). „Ohne mich“ (Roman, Edition De Seuil, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1969), „Der kroatische Gott Mars“ (Novellen, herausgegeben von Calman-Lévy, übersetzt von Janine Matillon und Antun Polansćak, Paris 1971). „Die Balladen des Petrica Kerempuch“ (Edition Presse Orientales de France, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1975).
Sie alle haben eine warme Aufnahme gefunden. Wir bringen hier einige Auszüge aus Rezensionen (Maurice Nadeau, Léon Pierre Quint, Claude Roy, Marcel Schneider und andere), die das Werk Krležas auf jeweils verschiedene Art und Weise beleuchten.
Maurice Nadeau widmet (u. d. T. „Ein großer jugoslavischer Schriftsteller“) im „France Observateur“ vom 20. Juni 1956 eine ganze Seite dem Erscheinen der Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“. Daraus einige charakteristische Passagen: Für viele wird die Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“ zu einer wirklichen Offenbarung werden...
Der Text ist ursprünglich in der Literaturzeitschrift Most/The Bridge (Heft 3-4, 1979) erschienen.
Modernisierer, Kollaborateure, Faschisten: Die Geschichte und die Wahrnehmung der Balkandeutschen ist vielfältig und bis heute mit Tabus belegt. In den letzten Jahren sind sie jedoch zum Thema der kroatischen Literatur geworden.
Von Martin Sander und Ksenija Cvetković-Sander / Deutschlandfunk kultur
"Und du willst nach Senj, Thilo?“
Ja. Ich wollte trotz des touristischen Überangebot Kroatiens jene Stadt sehen, in die der von den Nazis verfolgte Kurt Held und seine Frau Lisa Tetzner 1940 kamen und Inspiration zum Verfassen der „Roten Zora“ erhielten.